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Krankenhauskeim

Krankenhauskeime – Ursachen, Risiken und Prävention

Bei Krankenhauskeimen – in der Fachsprache nosokomiale Erreger – handelt es sich um Mikroorganismen, die ernste Infektionen verursachen können und eine besondere Herausforderung im Gesundheitswesen darstellen. Zu diesen Mikroorganismen zählen Bakterien, Viren und Pilze und sie kommen in unterschiedlichen Variationen vor, wobei die Ansteckung mit dem MRSA-Erreger in Deutschland am dominantesten ist. Das Risiko nosokomialer Infektionen wird durch moderne Hygienestandards, Infektionsforschung und medizinische Fortschritte bekämpft, zählt aber weiterhin zu einem komplexen Problem, das sorgfältige Präventions- und Kontrollmaßnahmen erfordert. Erfahren Sie mehr über die verschiedenen Arten von Krankenhauskeimen, ihre Ursachen und Maßnahmen zum Schutz der Patienten!

Eine Krankenschwester reinigt ein Krankenbett zur Vermeidung von Krankenhauskeimen



Was sind Krankenhauskeime?

Der Begriff Krankenhauskeim wird im Alltag für nosokomiale Infektionen benutzt und dient als Überbegriff für verschiedene Infektionen, die in Krankenhäusern auftreten. Dabei können die verantwortlichen Mikroorganismen verschieden sein und reichen von Viren über Bakterien bis hin zu Pilzen. Schätzungsweise infizieren sich jährlich 500.000 Patienten in Deutschland mit Krankenhauskeimen – 15.000 Patienten sterben daran. Grund für diese hohen Zahlen ist die Gefahr, die von den Keimen ausgeht sowie deren Wandelbarkeit und Anpassungsvermögen. Grundsätzlich wird dabei zwischen endogenen und exogenen Erregern unterschieden. Sind die Erreger gewöhnlicherweise bereits im Körper eines Patienten vorhanden, spricht man von endogenen Infektionen. Diese können beispielsweise durch ein geschwächtes Immunsystem oder bei Wundinfektionen ausgelöst werden. Kommen die Erreger von außerhalb, handelt es sich um exogene Infektionen. Der Auslöser kann hierbei von kontaminierten Oberflächen, anderen Patienten oder medizinischem Personal stammen und so ins Krankenhaus gelangen. Entgegen dem weitverbreiteten Glauben, alle Krankenhauskeime seien multiresistent, trifft dies nur auf rund 6 % der Erreger zu – aber die Zahl steigt.

Die Symptome bei einer Krankenhausinfektion sind vielfältig und unterscheiden sich je nach Erreger und Körperstelle. Zu den häufigsten Symptomen zählen Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Atemprobleme, Kopfschmerzen und Wundinfektionen. Auch schwerwiegende Krankheiten wie Lungenentzündungen oder Blutvergiftungen können die Folge sein. Es gibt jedoch auch Fälle, die asymptomatisch verlaufen und keine offensichtlichen Anzeichen zeigen – daher sollte bei jedem Verdachtsfall sofort gehandelt werden.



Ursachen für Krankenhauskeime

Die Ursachen und Übertragungswege von nosokomialen Infektionen können vielfältig sein und hängen vom jeweiligen Erreger sowie der betroffenen Infektionsstelle ab. Beispielsweise werden Wundinfektionen häufig auch durch das bereits geschwächte Immunsystem von Patienten begünstigt und Keime können leichter über Hautverletzungen oder Hautwunden in die Blutbahn sowie zu anderen Organen übertragen werden. Bei vielen Bakterien, wie MRSA, reicht schon einfacher Hautkontakt für die Übertragung – Hände desinfizieren und waschen ist folglich von großer Wichtigkeit. Grundsätzlich beeinflussen die folgenden Aspekte aber die Wahrscheinlichkeit, sich mit Keimen im Krankenhaus zu infizieren:

  • Unzureichende Händehygiene: Mangelnde Handdesinfektion bei medizinischem Personal kann zur Verbreitung von Krankenhauskeimen beitragen, da die Übertragung von Bakterien wie MRSA über die Hände schnell geschieht.
  • Kontaminierte Oberflächen: Unsachgemäß gereinigte oder desinfizierte Oberflächen in Krankenhausumgebungen können als Reservoir für Keime dienen.
  • Patientenübertragung: Infizierte Patienten können Keime auf andere Patienten, medizinisches Pflegepersonal oder medizinische Geräte übertragen – sei es über direkten Hautkontakt, die Schleimhäute oder Ähnliches. So kann es schnell zu Wundinfektionen kommen.
  • Antibiotikaresistenz: Der übermäßige Einsatz von Antibiotika im Krankenhausumfeld kann die Entstehung von antibiotikaresistenten Krankenhauskeimen begünstigen.
  • Invasive medizinische Verfahren: Die Anwendung von invasiven Verfahren, wie Kathetern oder Beatmungsgeräten, erhöht das Risiko für Krankenhausinfektionen.



Häufige Krankenhauskeime

Neben Staphylokokken (MRSA) – dem häufigsten nosokomialem Erreger – gehören auch Enterobakterien, Enterokokken und Pseudomonas aeruginosa zu weit verbreiteten Keimen. Aber auch darüber hinaus wächst die Anzahl an Krankenhauskeimen stetig, wobei nicht alle Keime auch multiresistent sind, was oft angenommen wird. Einige der Erreger kommen natürlich im Körper vor und besiedeln beispielsweise wie Enterobakterien unseren Darm – bereiten aber an anderen Stellen im Körper Probleme und führen zu Infekten. Zu den bekannteren Krankenhauskeimen gehören:

  • Staphylococcus aureus (MRSA): Beim Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus handelt es sich um eine antibiotikaresistente Bakterienart, die Haut- und Atemwegsinfektionen verursachen kann. MRSA sind gegen das verbreitete Antibiotikum Methicillin und weitere Wirkstoffe resistent und daher besonders schwer zu behandeln.
  • Clostridium difficile (C. difficile): Dieses Bakterium kann Durchfall und Darmentzündungen auslösen, insbesondere bei Patienten, die Antibiotika einnehmen.
  • Klebsiella pneumoniae: Ein Bakterium, das häufig an nosokomialen Infektionen beteiligt ist, insbesondere im Zusammenhang mit Harnwegs- und Atemwegsinfektionen.
  • Acinetobacter baumannii: Acinetobacter-Bakterien weisen eine hohe Antibiotikaresistenz auf und können vor allem bei intensivmedizinischen Beatmungspatienten Infektionen begünstigen. Hier kommt es häufig zu gefährlichen Lungenentzündungen.
  • Enterococcus faecium: Enterokokken sind ebenfalls Bakterien, die sich für gewöhnlich im Darm befinden. Im Krankenhausumfeld stellen sie aufgrund ihrer häufigen Resistenz gegenüber mehreren Antibiotikaklassen eine Gefahr dar und können Infektionen im Magen-Darm-Trakt verursachen.
  • Pseudomonas aeruginosa: Hierbei handelt es sich um ein endogenes Bakterium, welches sich besonders in feuchten Millieus wie Waschbecken oder Toiletten verbreitet.



Gefahren durch Krankenhauskeime

Die Gefahren durch Krankenhauskeime sind vielfältig und können erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit von Patienten, medizinischem Personal und der allgemeinen Bevölkerung haben. Durch die stetig wachsende Verbreitung und Veränderung der Erreger erhöht sich auch die Anzahl an multiresistenten Bakterien, wie MRSA, bei denen nach Ansteckung eine Behandlung mit Hilfe von Antibiotikum nicht anschlägt. Das begünstigt Infektionen mit schweren Verläufen, die aufgrund ihrer Resistenz gegenüber gängigen Antibiotika und Wirkstoffen schwer zu behandeln sind. Mögliche Folgeerkrankungen sind Blutvergiftungen, Abszesse, Harnwegsinfektionen oder Lungenentzündungen. Hierbei entstehen vor allem Komplikationen für immungeschwächte Patienten, aber auch ältere Menschen und Personen mit bestimmten Erkrankungen oder einem geschwächten Immunsystem sind besonders anfällig für lebensbedrohliche Infektionen durch Krankenhauskeime.

Die Ausbreitung von Resistenzen ist dem übermäßigen Einsatz von Antibiotika im Krankenhausumfeld geschuldet und erschwert die Behandlung von Patienten erheblich. Folglich kann es durch die Infektionen zu verlängerten Krankenhausaufenthalten kommen, was wiederum die Belastung von Patienten, ihrem persönlichen Umfeld und dem Gesundheitssystem erhöht. Sowohl durch diese längeren Aufenthalte als auch durch den Einsatz von teurem Antibiotikum steigt der Kostenaufwand für das Gesundheitswesen.

Eine Person putzt mit Lappen und Sprühflasche eine Oberfläche und geht so gegen Krankenhauskeime vor



Maßnahmen zur Bekämpfung von Krankenhauskeimen

Es gibt verschiedene Maßnahmen, um gegen nosokomiale Keime vorzugehen und die Verbreitung von Infektionen zu minimieren. Gründliches Händewaschen und Desinfizieren ist hierbei ein simpler, aber wichtiger erster Schritt. Außerdem steht die ständige Forschung – insbesondere die Infektionsforschung – im Zentrum zur Bekämpfung von Bakterien wie Staphylococcus aureus oder Enterococcus faecium. Letztlich ist die Kombination aller Maßnahmen entscheidend, um effektiv gegen Krankenhauskeime anzukämpfen und das Infektionsrisiko sowie die Gefahr von Folgeerkrankungen wie einer Blutvergiftung oder Pneumonie möglichst gering zu halten. Zu den zentralen Schritten gehören:

  • Richtige Händehygiene: Regelmäßig und gründlich Hände waschen sowie die Hände mit geeigneten Hautdesinfektionsmitteln desinfizieren sind erste entscheidende Maßnahmen, um die Übertragung von Keimen durch medizinisches Personal, Patienten und Besucher zu reduzieren.
  • Frühzeitige Diagnose und Isolationsmaßnahmen: Infizierte oder kolonisierte Patienten sollten schnellstmöglich diagnostiziert und isoliert werden, um die Übertragung sowie Ausbreitung von Krankenhauskeimen zu verhindern.
  • Effektive Reinigungspraktiken: Regelmäßige Reinigung und Desinfektion von Oberflächen, Türklinken, medizinischen Geräten und Umgebungen im Krankenhaus sind notwendig, um Keimreservoirs zu eliminieren. Dies gilt für Intensivstationen genauso wie für die gesamte medizinische Einrichtung.
  • Heiß genug waschen: Viele Erreger überleben keine Hitze – daher ist das Waschen von Wäsche und Geschirr bei mindestens 60 Grad empfohlen.
  • Verantwortungsbewusster Umgang mit Antibiotikum: Eine bewusste Verwendung von Antibiotika, einschließlich der Begrenzung von unnötigen Verschreibungen und dem Einhalten der verordneten Einnahmeregeln, hilft, die Entstehung von antibiotikaresistenten Keimen zu reduzieren.
  • Schulungen und Aufklärung: Medizinisches Personal, Patienten und Besucher sollten über die Bedeutung von Infektionsprävention, Handhygiene und die Risiken von Krankenhauskeimen informiert werden.
  • Einsatz von Schutzausrüstung: Das Tragen von persönlicher Schutzausrüstung, wie Handschuhen und Masken, in bestimmten Situationen kann die Übertragung von Keimen verhindern.
  • Krankenhausinterne Hygienemaßnahmen: Intern in Kliniken werden oft auch weitere Maßnahmen zur Krankenhaushygiene durchgeführt, die den Patienten nicht direkt präsent sind. Hierfür kann beispielsweise vor einer anstehenden Operation noch einmal gesondert nachgefragt werden.

Quellen:

https://www.leading-medicine-guide.com/de/erkrankungen/infektionen/nosokomiale-infektion

https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/risiko-krankenhauskeime-professorin-dr-petra-gastmeier-im-interview-3279.php

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