Kontrastmittel
Kontrastmittel – für klare Bilder und präzise Diagnosen
Ohne Kontrastmittel wäre die schnelle und genaue Diagnostik anhand medizinischer Bilder deutlich schwieriger – oder sogar unmöglich. Die verschiedenen Substanzen spielen eine entscheidende Rolle in unterschiedlichen bildgebenden Verfahren wie CT oder MRT und dienen dabei als grundlegende Helfer. Sie helfen beim Visualisieren und Verstehen von inneren Strukturen und machen viele Details überhaupt erst sichtbar. Sie sind in der Radiologie somit wichtige Hilfsmittel zum Erstellen von korrekten Diagnosen und Auswerten von krankhaften Befunden. In diesem Beitrag erfahren Sie von den Einsatzgebieten über die unterschiedlichen Kontrastmittelarten bis zu den möglichen Nebenwirkungen alles, was wichtig ist. Jetzt weiterlesen!
- Definition – was sind Kontrastmittel?
- Einsatz von Kontrastmitteln
- Kontrastmittelarten
- Nebenwirkungen von Kontrastmitteln
Definition – was sind Kontrastmittel?
Kontrastmittel sind Substanzen, die in verschiedenen medizinischen Bildgebungstechniken verwendet werden, um Strukturen oder Gewebe sichtbarer sowie kontrastreicher darzustellen. Ihr Einsatz erfolgt vor allem in bildgebenden Verfahren wie Röntgenuntersuchungen, Computertomografie (CT), Magnetresonanztomografie (MRT) und angiografischen Verfahren. Diese Substanzen enthalten oft chemische Elemente, die Röntgen- oder Magnetresonanzwellen absorbieren oder reflektieren, wodurch bestimmte Körperstrukturen oder Organe besser erkennbar werden. Kontrastmittel ermöglichen eine verbesserte Diagnose, indem sie helfen, feine Details, Gefäßstrukturen oder pathologische Veränderungen deutlicher sichtbar zu machen.
Es gibt verschiedene Arten von Kontrastmitteln, die je nach Bildgebungstechnik und medizinischem Zweck eingesetzt werden. Jodhaltige Substanzen sind beispielsweise für Röntgen- und CT-Untersuchungen üblich, während gadoliniumhaltige Substanzen bei MRT verwendet werden. Der Einsatz von Kontrastmitteln erfolgt unter Berücksichtigung individueller Gesundheitsbedingungen und unter sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiken durch den behandelnden Arzt.
Einsatz von Kontrastmitteln
Hauptsächlich werden Röntgenkontrastmittel in der Radiologie für Computertomografie (CT) und Kernspintomographie (MRT) verwendet. Hierbei sind die für die medizinischen Bildgebung von entscheidender Bedeutung, um diagnostische Verfahren zu optimieren und detaillierte Einblicke in die Anatomie, Funktion und Durchblutung von Organen, Gefäßen und Geweben gewinnen. So wird die Genauigkeit von radiologischen Diagnosen erhöht und die Planung von Therapien unterstützt. Die Kontrastierung erfolgt dabei stets unter Berücksichtigung individueller Patientenmerkmale und unter der fachlichen Aufsicht von erfahrenen Medizinern.
Kontrastmittelarten
Die verschiedenen Arten von Kontrastmitteln werden je nach medizinischer Untersuchung und Anwendungsbereich ausgewählt, da sie unterschiedliche Wirkungsweisen und Eigenschaften aufweisen. Es kommt beispielsweise darauf an, ob eine Angiografie, ein MRT oder ein CT durchgeführt und welches Organ untersucht wird. Auch Vorerkrankungen und Unverträglichkeiten spielen eine Rolle und müssen bei der Wahl des Mittels beachtet werden. Bei beispielsweise Jod und Barium handelt es sich um positive Röntgenkontrastmittel, während Luft und Kohlendioxid zu den negativen Kontrastmitteln gehören und eine niedrigere Dichte aufweisen. Die positiven Substanzen erhöhen die Dichte und absorbieren dabei die Röntgenstrahlen. So erscheinen Blei oder Knochen daraufhin im Bild hell. Durch negative Substanzen wird hingegen die Durchlässigkeit erhöht und die Röntgendichte herabgesetzt.
Zu den häufigsten Mitteln zählen die Folgenden:
Jodhaltige Kontrastmittel |
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Bariumsulfat |
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Gadoliniumhaltige Kontrastmittel |
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Luft und Kohlendioxid |
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Es können auch mehrere Verfahren vermischt werden, beispielsweise Jod und Barium für CT-Untersuchungen. In diesem Fall wird erst oral Bariumsulfat verabreicht und ein bis zwei Stunden später das jodhaltige Kontrastmittel per Injektion zugeführt.
Nebenwirkungen von Kontrastmitteln
Sie treten zwar eher selten auf, aber auch bei der Kontrastmittelgabe gibt es Risikofaktoren und es können Nebenwirkungen auftreten, die dabei von Patient zu Patient variieren. Im Zweifelsfall gilt es immer, einen Arzt zu konsultieren und vor der Untersuchung über bereits bestehende Vorerkrankungen oder bekannte allergische Reaktionen zu informieren. Gängige Nebenwirkungen sind beispielsweise die Folgenden:
- Allergische Reaktionen: Einige Menschen können allergisch auf die Bestandteile von Kontrastmitteln, wie Jod, reagieren. Dies kann Hautausschläge, Juckreiz oder in seltenen Fällen schwerwiegende allergische Reaktionen wie Anaphylaxie verursachen. Auch in medikamentösen Zusammenhängen kann es in diesem Bereich zu Komplikationen kommen.
- Nephrogene systemische Fibrose (NSF): Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion besteht ein geringes Risiko für die Entwicklung von NSF, einer seltenen, aber ernsten Erkrankung, die zu Hautverdickung und Versteifung führen kann.
- Nierenschäden: In seltenen Fällen kann die Verwendung von jodhaltigen Substanzen zu vorübergehenden Nierenschäden führen, insbesondere bei Menschen mit bereits bestehenden Nierenproblemen.
- Schilddrüsenprobleme: Jodhaltige Kontrastmittel können die Schilddrüse beeinflussen, was besonders bei Menschen mit Schilddrüsenüberfunktion und bei Hyperthyreose relevant ist.
- Metallischer Geschmack: Nach der Verabreichung von Kontrastmitteln kann es zu einem metallischen oder bitteren Geschmack im Mund kommen und auch Hitze- oder Wärmegefühle können auftreten.
- Verstopfung: Ist die Magen- oder Darmwand nicht intakt, kann Bariumsulfat in größeren Mengen in den Körper gelangen und zu Verstopfung führen. Viel Trinken nach Untersuchungen mit dieser Substanz ist daher wichtig.
Quellen:
https://www.gesundheit.gv.at/labor/untersuchungen/mrt-ct-roentgen/kontrastmittel.html
https://aristra.de/mrt-kontrastmittel-in-der-radiologie-nutzen-und-nebenwirkungen/