Inkontinenz
Die Inkontinenz, auch bekannt als unfreiwilliger Harn- oder Stuhlverlust, stellt für Betroffene im Alltag eine große Belastung dar. Obwohl häufig mit zunehmendem Alter assoziiert, kann sie Menschen jeden Alters betreffen. Ursachen dafür sind unterschiedliche Erkrankungen und Fehlstörungen, weshalb zwischen Formen wie der Stressinkontinenz, Dranginkontinenz, Reflexinkontinenz, Überlaufinkontinenz und der Mischinkontinenz unterschieden wird. Erfahren Sie jetzt mehr über die Ursachen, Diagnostik und Therapieoptionen in diesem Glossareintrag zur Inkontinenz!
Arten und Ursachen der Inkontinenz
Mit der Inkontinenz wird die mangelnde Kontrolle des Körpers über den Abgang von Stuhl oder Urin definiert. Diese hat mehrere Erscheinungsformen, die unterschiedlichen Ursachen unterliegen und demnach verschiedenartig behandelt werden:
- Belastungs- oder Stressinkontinenz: Diese Form tritt bei körperlicher Anstrengung auf, wie Husten, Niesen, Treppensteigen oder das Heben von schweren Gegenständen. Die Person verspürt dabei keinen Harn- oder Stuhldrang. Ursache ist oft eine Schwäche der Beckenbodenmuskulatur.
- Drang- oder Urgeinkontinenz: Die betroffene Person verspürt einen plötzlichen und unkontrollierbaren Stuhl- oder Harndrang bei gering gefüllter Blase. Die Blasenschwäche wird häufig durch Überaktivität der Blasenmuskulatur verursacht.
- Mischinkontinenz: Eine Kombination aus Stress- und Dranginkontinenz, die sowohl durch körperliche Belastung als auch durch plötzlichen Harn- oder Stuhldrang ausgelöst wird.
- Überlaufinkontinenz: Tritt auf, wenn die Blase unvollständig entleert wird aufgrund eines Abflusshindernisses und es so zu einem ständigen oder wiederkehrenden Harnverlust kommt. Oft ist eine Blockade der Harnröhre oder eine geschwächte Blasenmuskulatur die Ursache.
- Reflexinkontinenz: Ein plötzlicher Urinverlust ohne Vorwarnung aufgrund einer gestörten Übertragung der Nervenimpulse von der Harnblase zum Gehirn.
- Extraurethrale Inkontinenz: Eine unnatürliche Fistel sorgt für einen plötzlichen oder ständigen Harnabfluss über die Haut, den Darm oder das weibliche Geschlechtsorgan.
Die Ursachen des Kontrollverlusts reichen von physischen Problemen bis hin zu neurologischen Erkrankungen. Häufig tritt die Inkontinenz als Nebenerscheinung einer Krankheit auf und kann in diesem Fall auch als Symptom betrachtet werden. Die Gründe für das Auftreten sind unter anderem:
- Physische Ursachen: Schwangerschaft, Geburt, Menopause, Prostataoperationen und Übergewicht
- Neurologische Ursachen: Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Parkinson oder Schlaganfälle
- Medikamente und ihre Wirkstoffe: Diuretika, ACE-Hemmer, Cholinesterase-Hemmer oder Betarezeptorenblocker
Ablauf der Diagnostik
Sucht eine Person öfter eine Toilette auf, muss dies kein zwingendes Anzeichen für eine Harn- oder Stuhlerkrankung sein: Das Hauptmerkmal einer Inkontinenz ist, dass die Entleerung der Blase oder des Darmes unwillkürlich und vor allem ungewollt passiert. Für eine genaue Diagnose ist eine Anamnese erforderlich, welche die medizinische Vorgeschichte, Lebensgewohnheiten und Symptomatik erfasst. Bei diesem Patientengespräch ist besondere Sensibilität geboten, da es sich bei der Inkontinenz um ein intimes Thema handelt, das bei Betroffenen oft mit einem starken Schamgefühl verbunden ist. Im Anschluss and das Gespräch wird den Patienten häufig empfohlen, über mehrere Tage ein Miktionstagebuch zu führen, in denen die Flüssigkeitszufuhren und Toilettengewohnheiten protokolliert werden.
Es folgen körperliche Untersuchungen, wie zum Beispiel eine Beckenbodenuntersuchung, um strukturelle oder neurologische Anomalien auszuschließen. Der behandelnde Arzt kann ebenso eine kurzweilige Blasenspiegelung in Erwägung ziehen, um mögliche Harnröhren-, Prostata- und Blasenerkrankungen zu diagnostizieren. Weiterhin schaffen Urinuntersuchungen Abhilfe, um Entzündungen der Blase oder der Harnleiter aufgrund von Bakterien im Urin zu erkennen. Wenn nötig, können durch bildgebende Verfahren, wie der Ultraschalluntersuchung, weitere Einblicke in die Harnröhre, Blase, Gebärmutter und den Darm gewonnen werden.
Zuletzt sind auch urodynamische Tests sinnvoll, wenn die Funktion der Blase und des Schließmuskels beurteilt werden muss. Zu diesem Verfahren gehören unter anderem:
- Zystometrie: Misst den Druck in der Blase und wie viel Urin sie halten kann.
- Uroflowmetrie: Misst die Urinflussrate während des Wasserlassens. Erfolgt im Anschluss an die Blasendruckmessung.
Therapieoptionen
Für eine optimale Behandlung ist es wichtig, dass Patienten ihre Symptome rechtzeitig ansprechen. Eine offene Kommunikation und individuelle Betreuung sind die Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Unterstützung des medizinischen Fachpersonals. So können Diagnosen frühzeitig gestellt und die Lebensqualität des Betroffenen zeitnah verbessert werden.
Ähnlich zu den Ursachen und Arten von Inkontinenz, sind auch die möglichen Behandlungsoptionen vielfältig. So umfassen konservative Therapien ein Beckenbodentraining, Blasentraining und Verhaltenstherapien. Medikamentöse Behandlungen hingegen nutzen Medikamente zur Kontrolle der Blasenmuskulatur oder zur Stärkung des Schließmuskels. Genauso können operative Eingriffe, wie Schlingenoperationen, künstliche Schließmuskelimplantate oder Blasenaugmentation erwogen werden. Darüber hinaus können Hilfsmittel, wie Einlagen, Katheter und spezielle Unterwäsche die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessern. Kaufen Sie bei SANISMART jetzt im Bereich der Inkontinenzartikel passende Inkontinenzeinlagen- und slips, Sekretbeutel oder Urinflaschen und Zubehör für eine optimale Behandlung betroffener Patienten.
Prävention einer Inkontinenz
Präventive Maßnahmen, um das Risiko einer Harn- oder Stuhlinkontinenz zu vermeiden, erfordern eine Kombination aus Lebensstiländerungen, körperlichen Übungen und einer gesunden Ernährung. Es ist ratsam, Übergewicht zu vermeiden, da es den Druck auf Blase und Beckenboden erhöhen kann. Ebenso ist das regelmäßige Training der Beckenbodenmuskulatur entscheidend, um dem unwillkürlichen Harn- und Stuhlverlust entgegenzuwirken. Weiterhin sind regelmäßige Toilettengänge, die ohne Stress einhergehen, für Risikopatienten empfehlenswert. Hierbei ist auch eine ausreichende Flüssigkeitszunahme von Nutzen, um Verstopfungen zu vermeiden.
Es lohnt sich regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen zu unterziehen, um Risikofaktoren wie Gebärmuttersenkungen oder Prostatavergrößerungen frühzeitig zu erkennen. Eine zeitnahe Behandlung solcher Beschwerden kann dann eine mögliche Inkontinenz vorbeugen. Die richtige Medikamentenwahl und Anpassung der Medikation zur Vermeidung von Nebenwirkungen sind hierbei ebenfalls wichtig.
Quellen:
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